Der Weg zum Marathon
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Die Läufe 2006

15.1.2006 Ismaninger Winterlaufserie 16,8 km

Der Tag fing gut an. Ich verschlief und musste daher auf ein Frühstück verzichten. Glücklicherweise hatte ich am Vorabend meine Tasche schon gepackt. Schnell 2 Trinkflaschen „Basica“ gemixt, 2 Bananen eingepackt und ab ins Auto. Je näher ich an Ismaning herankam, desto kälter wurde es. Am Start waren es -8 C bei bedecktem Himmel. Na, Mahlzeit! Ich war sehr auf den Untergrund gespannt. Im letzten Jahr gab es ja eine ziemliche Rutschpartie beim Halbmarathon, da fast die ganze Strecke vereist war. Trotz der widrigen Umstände waren wieder viele Teilnehmer am Start. Natürlich gab es nach dem Start das übliche Gedränge an der Unterführung. Aber das kennen wir ja. Für den ersten Km benötigte ich schlappe 5:58 Min. Das war zu erwarten gewesen. Eigentlich wollte ich ja unter 1:30:00 Std. bleiben, also ein 5:21 – Schnitt, aber das war heute eher illusorisch. Nach 1,5 Km ging's in den Wald und der Untergrund erwies sich als festgetretener Schnee. So sollte es die ganze Zeit bleiben. Naja, immer noch besser als das Glatteis, auf dem ich im Köschinger Forst trainieren muss. Der Schnee bereitete mir an sich keine Probleme. Schließlich war ich schlimmeres gewohnt. Schwierigkeiten machte mir die Sicht. Meine Brille beschlug und die Feuchtigkeit fror anschließend fest. Bald sah ich nichts mehr. Für den zweiten Km brauchte ich 5:36 und das war unter diesen Umständen ok. Dann gab es für mich eine Premiere: Ich zog aus lauter Verzweiflung meine Brille aus und lief ohne Augengläser weiter. Immerhin bin ich mit über 7,5 Dioptrin kurzsichtig! Aber ohne Brille sah' ich mehr als mit. Ich suchte mir nun immer einen Läufer, der etwa mein Tempo lief und blieb wie ein Schatten hinter ihm. So blieb ich einigermassen in der Spur. Zumindest wurde ich nicht langsamer und nach 3 Km hatte ich 5:30 min. auf der Tacho. Da ich Angst um meine Brille hatte, die ich fest umschlossen in meiner rechten Hand hielt, verkrampfte ich etwas mit der rechten Schulter. Die mangelhafte Sicht verunsicherte mich schon etwas und ich lief einfach nicht rund. Aber, was sollte ich tun? Eben! Einfach weiterlaufen. Die nächsten Kilometer absolvierte ich mit Zeiten zwischen 5:23 und 5:30. Also relativ gleichmäßig. Das Feld hatte sich auch soweit auseinander gezogen, dass ich gut laufen konnte. Beim Verpflegungsstand griff ich beim Tee zu und ging ein paar Schritte. Danach suchte ich mir wieder einen Läufer und hing mich an ihn. Er lief sehr konstant mein Tempo und erleichterte mir die Angelegenheit doch etwas. Bei Kilometer 9 wurde bei einigen Teilnehmern der erhöhte Kraftaufwand durch den Schnee deutlich und es fielen immer mehr Läufer zurück. Ich lief weiter recht konstante Zeiten um die 5:30. Am Verpflegungsstand zwischen Km 10 und 11 griff ich wieder zum Tee, der diesmal schon etwas wärmer war, und suchte dann meinen Zugläufer. Ich fand ihn und wir machten uns auf zum Endspurt. Da ich die KM-Schilder nicht lesen konnte, rechnete ich immer die Zeit auf meiner Uhr um, damit ich wusste, welchen Kilometer ich gerade passiert hatte (Nicht Lachen!!!). Nun wollte ich etwas schneller laufen und überholte mein „Zugpferd“. Allerdings kam er nach ein paar Minuten, im Schnepptau einer Blondine, wieder heran. Die beiden zogen an mir vorbei und ich hängte mich dran. So liefen wir fast 3 Kilometer hinter der jungen Dame her und überholten dabei fleissig. Nach Kilometer 14 wollte ich dann doch schneller und ich zog an beiden vorbei. Mein ehemaliges „Zugpferd“ ging mit und setzte sich wieder vor mich. Er zog leicht an und ich fiel etwa 5 Meter zurück. Aber nun kamen die leichten Bodenwellen mit einigen kleinen Steigungen und Gefälle. Hier lief ich wieder zu ihm auf und zog vorbei. Anschließend gab ich bergauf etwas Gas und hatte ihn abgehängt. Mit 5:16 Min. war das auch bis dahin mein schnellster Kilometer. Da ich mich noch relativ gut fühlte, wollte ich auch nicht mehr langsamer werden. Jetzt waren auch öfter Teilnehmer zu sehen, die gehen mussten. Das Laufen auf dem Schnee geht auch wirklich an die Substanz. Aber jetzt kamen wir aus dem Wald raus und konnten den Komfort des geräumten und trockenen Teerweges genießen. Kilometer 16 schloß ich mit 5:21 Min. ab und machte mich auf zum Endspurt. Für die letzten 800 Meter brauchte ich noch 4:36 Min. und kam mit einer Gesamtzeit von 1:33:11 bei immer noch -8 C ins Ziel. Damit war ich unter diesen Umständen sehr zufrieden. Der Puls war mit 173 im Schnitt auch in Ordnung. Unter idealen Bedingungen wäre heute auch locker eine Zeit unter 1:30:00 Std. drin gewesen.

5.2.2006 Johannesthermen-Marathon Bad Füssing 21,1 km

Das begann ja heiter! Bereits um 6:30 Uhr musste ich aus dem Haus um pünktlich im südöstlichen Zipfel der Republik am Start zu erscheinen. In der Nacht hatte es etwas geschneit und es war sehr nebelig. Das Thermometer stand bei -10 C... In Bad Füssig war kein Mensch auf der Strasse und kein Schild wies den Weg zum Start. Ich irrte eine Weile durch den menschenleeren Ort, bis ich Leute in Laufklamotten traf und sie nach dem Weg fragen konnte. So kam ich denn auch zum Startplatz und parkte auf dem Acker beim Klinikum. Dort hatten sich rund 1.900 Verrückte versammelt, die heute entweder 10 Km, einen Halbmarathon oder gar einen ganzen Marathon laufen wollten. Bei den Aussenbedingungen eine echte Herausforderung! In der Klinik war man auf den Ansturm bestens vorbereitet und die Startnummernausgabe klappte hervorragend. Ich lief mich ein wenig warm und schaute mir den Start der 10 Km-Läufer an. Dann legte ich meine wärmenden Sachen ins Auto und ging zum Startplatz. Dort traf ich Bärbel, eine alte Bekannte, die sich heute die 42,2 Km geben wollte. Mein heutiges Ziel war eine Zeit unter 1:55:00 Std., wobei ich das bei diesen Bedingungen nicht ganz so wichtig nahm. Der Start verlief relativ störungsfrei und ich trabte  mit der Meute los. Zunächst verwirrten mich die Kilometer-Markierungen ziemlich. Auf den ersten Schild stand: „22 Km“, auf dem nächsten, etwa 200 Meter weiter, „1.000 m“ und noch weiter hinten dann „1 Km“. So hatte ich zumindest schonmal 3 Zwischenzeiten auf meiner Polar... Nach 4 Km hatte ich das System verstanden und exakt 22:00 Minuten auf dem Tacho. Macht einen Schnitt von 5:30 Min./Km. Als ich das mal auf die ganze Strecke hochrechnete, merkte ich, dass es sicherlich nicht für eine Zeit unter 1:55:00 reichen würde. Also gab ich etwas Gas und für den Km 5 brauchte ich nur 5:14 Min. Das war ok. Weniger ok war allerdings die Außentemperatur. Meine Brille war derart beschlagen, dass ich beim besten Willen nichts mehr sehen konnte. Wie schon in Ismaning vor 4 Wochen zog ich die Brille aus und lief ohne weiter. Da die Wege hervorragend geräumt und gestreut waren, gab das überhaupt keine Probleme. Die erste Verpflegungsstelle ließ ich aus, da ich ein wenig „Basica“-Trank dabei hatte. Für den nächsten Km benötigte ich 5:15 Min. und es lief wirklich prima. Die Stimmung unter den Läufern war sehr gut, sportlich und ausgesprochen fair! Nur am Streckenrand stand praktisch keine Sau. Aber bei den Bedingungen auch kein Wunder. Die Streckenposten taten mir schon ein wenig leid, weil die sich wirklich für uns den Hintern abfroren. Ich gab etwas Gas und mein Tempo steigerte sich über 5:09 bis auf 5:04 Min./Km. Mir ging es sehr gut und das für mich sehr hohe Tempo vertrug ich ausgezeichnet. Abgesehen vom Zwischenstopp bei Kilometer 10, bei dem ich mir etwas von dem kochend heissen Tee nahm, lief ich bis Kilometer 17 sehr konstante Zeiten zwischen 4:58 und 5:07 Min./Km. Das war für meine Verhältnisse schon sehr gut. So ein Tempo bin ich zuletzt vor einem Jahr bei der Ismaninger Winterlaufserie über 16,8 Km gelaufen. Da war ich mit dem Training allerdings erheblich weiter als dieses Jahr. Egal. Ich lieferte mir diverse Duelle mit einigen Läufern, die ich nur schemenhaft erkennen konnte und beschloss, eine Zeit unter 1:50:00 anzupeilen. Dazu musste ich das hohe Tempo beibehalten und ich durfte nicht an meine halb erfrorenen Finger denken. Ich vetrieb mir die Zeit damit zuzuschauen, wie mir auf der Nasenspitze langsam Eiskristalle wuchsen (Das ist kein Witz!!!). Außerdem hatte sich an den Handschuhen, dem Laufshirt und der Hose schon eine ziemliche Reifschicht gebildet. Obwohl meine Waden jetzt schon heftiger protestierten und die Hände schmerzten, ließ' ich mich nicht hängen und legte zum Schluß nochmal Zeiten von 5:05, 5:04 und 5:33 (für 1,1 Km) auf's Parkett. Im Zielkanal spurtete ich dann noch 2 Teilnehmer aus und schon hatte ich die sehr originelle Medallie um den Hals hängen. Gleich rein ins Warme und die Hände aufgetaut. Sie taten höllisch weh und es dauerte fast 20 Minuten, bis ich sie wieder normal benutzen konnte. Ach ja: als ich wieder sehen konnte, zeigte mein Tacho eine Endzeit von 1:49:18 an. Sagenhaft! Ich war mächtig stolz auf mich. Das tat wirklich gut. Schließlich trainiere ich ja erst seit einem Monat wieder regelmäßig. Vor den Teilnehmern, die heute eine Marathon gelaufen sind, ziehe ich den Hut! Bei dem Wetter eine Wahnsinnsleistung. Ich kann den Lauf nur empfehlen. Toll organisiert, gute Stimmung und eine sehr gut zu laufende Strecke. Für das Wetter kann der Veranstalter ja nichts.

 

19.3.06 „Rund um den Winterstein“ 30 Km mit ca. 320 Höhenmeter

Heute drehte sich mal wieder das Klamotten-Roulett. Am Start war es bedeckt und von der Sonne nichts zu sehen. Und: wie kalt wird es im Wald sein, wo teilweise noch Schnee und Eis vermutet wird? Ich entschied mich für eine dünne, lange Hose und ein langärmliges Shirt. Am Start herrschte eine sehr entspannte Atmosphäre. Nach dem Startschuß ging es auf schmalen Wegen, die kaum Überholmöglichkeiten boten, über die Felder. Erfreulicherweise gab es kein Geschubse oder Gedränge. Alles lief ausgesprochen fair und Rücksichtsvoll ab. Hier traf ich auch auf Tilo (Bzw. er sprach mich an), der diese Woche per email Kontakt zu mir aufgenommen hatte. Nach den 2 Km ging es langsam, aber stetig bergan. Anfangs noch auf Asphalt und in der Stadt, später dann im Wald. Ich staunte, wie die Läufer an mir vorbeizogen. Mühelos rannten sie den Berg hoch und ich wurde permanent überholt. Bei Km 3 war ich über eine Minute schneller als geplant. Also machte ich mir keine Gedanken. Die Waldwege waren teilweise ziemlich matschig, doch das kannte ich ja von meinen Heimatstrecken. Der Untergrund bereitete mir keine Probleme. Es kamen kürzere und längere Anstiege, die alle jedoch nicht sehr steil waren. Meine Zeiten waren sehr gut, auch wenn ich den KM-Markierungen misstraute. Heute wollte ich einfach unter 2:50 Std. bleiben und mit etwas Glück vielleicht an die 2:45 Std. kommen. Meine Zwischenzeit bei KM 10 lag bei 53:39 Min. und damit war ich voll im Plan. Gelegentlich zwang ich einem Mitläufer ein Gespräch auf und vertrieb mir so die Zeit. Bei den Getränkestellen griff ich jeweils beim etwas zu süßen Tee zu und dazwischen tankte ich von meinem mitgeführten BASICA. Etwa bei KM 18 gab ich mir noch ein Squeezy für den Endspurt. Natürlich liess sich bald auch die Sonne blicken und ich kam ziemlich ins schwitzen. Andererseits gab es im Wald Stellen mit Eis und Schnee, wo es kaum wärmer als 3 C Grad war. Alles in allem kam ich mit den Temperaturen gut zurecht. Nach etwa 20 Km, die ich mit sagenhaften 1:48:25 passierte, war es mit den Anstiegen weitgehend vorbei. Nun kamen langezogene Gefällstrecken, die mir ja überhaupt nicht liegen. Und so rollte ein Läufer nach dem anderen an mir vorbei. Ich überlegte eine Weile, ob ich Gas geben sollte, entschied mich aber dagegen. Mittlerweile lag ich so gut in der Zeit, dass ich es gemütlich angehen lassen konnte. Nach einigen Schlamm-Passagen und weiteren bergab-, sowie kurzen bergan-Stücken, näherten wir uns dem Ausgang vom Wald und überquerten die Autobahnbrücke. Nun lagen noch rund 4 Km vor mir und ich schaltete einen Gang zurück. Mittlerweile waren mir die 2:45 Std. sicher und ich peilte sogar die 2:40 Std. an. Also: Warum sich jetzt noch verrückt machen? So musste ich in den letzten 20 Minuten noch etwa 30 Läufer passieren lassen, bevor ich mit einer Zeit von 2:38:51 die Ziellinie überquerte. Das war ganz ausgezeichnet und ich genoß das Ergebnis im Zielbereich mit einem breiten Grinsen. Es gab für alle Finisher eine Tasse und eine Trinkflasche, sowie Getränke. Der Lauf ist ausgezeichnet organisiert und die Atmosphäre ist sehr freundlich und familiär. Bemerkenswert: Die Ergebnisliste mit der Urkunde war bereits 2 Tage nach dem Lauf im Briefkasten!

 

7.5.06 Wien-Marathon 42,2 Km

siehe hier

20.5.2006 Rennsteig-Supermarathon 72,7 Km mit 1.490 Höhenmeter

siehe hier

17.9.2006 Stadtlauf Neumarkt 21,1 Km

Selten war mein Ziel für einen Lauf so bescheiden wie hier in Neumarkt. Da ich praktisch keine Vorbereitung hatte, war mein Motto tatsächlich mal wieder “Hauptsache-ankommen”. Realistisch betrachtet ging es mir wirklich ums Ankommen und jede Sekunde unter 2:06:00 wäre ein Geschenk, das ich dankbar annehmen würde. Die Sonne schien strahlend vom Himmel und das machte die Sache nicht leichter. Transponder an den Fuß und ab in die letzte Startreihe. Mit einem halben Liter “Ultra Buffer” in der Flasche trabe ich los. Es ist schon mal was anderes, am Ende des Feldes zu laufen. Man bekommt viel mehr mit. Angenehm ist natürlich auch, daß hier viele Frauen unterwegs sind. Die ersten 5 Km verbrachte ich weitgehend mit netten Unterhaltungen, vorwiegend mit weiblichen Mitläufern. Mein “Hauptsache-ankommen.de” - Aufdruck auf meinem Laufshirt machte mir die Sache leicht. Meine Km-Zeiten lagen knapp unter 6:00 Min. und damit im Soll. Nach etwa 9 Km verschärfte sich das Tempo im Feld etwas, weil die Läufer der halben Distanz zum Schlußspurt ansetzten. Die Sonne setzte den Läufern ziemlich zu und ich selbst habe alleine 4 Einsätze vom RK gesehen. Ich trank viel und preiste meine Kappe auf dem Kopf. Etwa ab der Halbzeit entwickelte sich ein Duell mit einem anderen Läufer, der mindestens 2 Meter groß war und mit einem Übergewicht von mindestens 20 Kg zu kämpfen hatte. Leider gelang es mir überhaupt nicht, ihm näher zu kommen. Vom Laufstil her hätte er schon längst zusammenbrechen müssen... Ich lief jetzt mit rund 5:45 Min./Km etwas schneller, konnte aber keinen Meter gewinnen. Es war zum verrückt werden! Bei vielen machte sich jetzt die Hitze und/oder die Unerfahrenheit bemerkbar und ich überholte mehr und mehr Leute, die schlapp machten. Mir selbst war klar, daß ich einigermaßen gut über die Runden kommen würde und ich profitierte davon, daß ich mittlerweile mit den “Tiefs” und Erschöpfungszuständen gut umgehen kann. Mein “Gegner” wurde nach 15 Km dann etwas langsamer und ich konnte aufschließen. Allerdings blieb er hartnäckig neben mir, was total nervte. Andererseits wollte ich kein Risiko eingehen. Als es dann leicht bergab ging, ließ ich mich dann doch zu einem Zwischenspurt hinreißen. Schnell hatte ich 100 m herausgelaufen und war ihn los. Auf den letzten 3 Km gab es eine große Lücke hinter mehr. Ich nahm mir nun Zeit um mit den Zuschauern zu flirten. Den Sonderapplaus, den ich für meine Späße erhielt, kostete ich weidlich aus. Im etwa 500 m langen Zieleinlauf blieb ich am Rande stehen und fragte z.B. ob ich der Letzte sei. Die Kinder klatschte ich rechts und links ab und verwickelte den Anheizer vor dem Ziel noch in einen netten Dialog. Das hat mich zwar einiges an Zeit gekostet, dafür war ich aber mit meinen 2:00:58 Std. sehr zufrieden. Fazit: Mein langsamster Halbmarathon seit Jahren, aber selten soviel Spaß gehabt!!!

24.9.2006 Hochfelln Berglauf 8,9 Km + 1.074 Höhenmeter

Berglauf hatte ich nun wahrlich nicht trainiert! Überhaupt habe ich vor 18 Tagen das Training erst wieder aufgenommen. Was sollte ich heute erwarten? Naja, unter 1:20:00 Std. sollte es schon sein. Das Wetter war grandios und eigentlich etwas zu warm. Ich stellte mich demütig hinten auf und trabte nach dem Startschuß los. Anfangs verlief der Lauf ja noch auf der Straße, aber kaum ging's in den Wald war ich schon am gehen. Von hinten liefen (nicht „gingen“) die anderen Teinlehmer an mir vorbei und mir schwante übles. Zum Glück gab es im Feld doch noch einige Selbstüberschätzer, die schon nach 2 Km ihr Tempo deutlich reduzieren mussten. Mir taten auch schon die Waden weh und die Achillessehnen schrien „Aufhören!“. Zum Glück bin ich ja solche Dinge gewohnt und scherte mich nicht so sehr darum. Etwa an der Mittelstation merkte ich, daß ich den rechten Schuh zu fest geschnürt hatte. Der Fuß kribbelte schon vom Blutstau. So musste ich anhalten und mir den Schuh neu binden. Das hat mich fast eine Minute gekostet. Danach kamen wir ja auf die richtig schlechten Wegstrecken, wo es entweder über den blanken Fels oder steil bergauf ging (oder beides...). Mir schwanden die Kräfte und ich bekam die muskulären Defizite deutlich zu spüren. Trotzdem gelang es mir auf den letzten 2 km noch ein paar Jungs zu überholen. Mit letzter Kraft schleppte ich mich die Rampe im Ziel hoch. Die Uhr stoppte bei 1:16:21 Std. womit ich sicherlich gut bedient war. Ich legte mich noch einige Minuten in die Sonne und genoß den Blick auf den Chiemsee und trat dann ziemlich fertig aber auch etwas stolz die Heimfahrt an.

15.10.2006 Außerfern-Challenge 26 Km + 650 Höhenmeter

In den letzten 6 Wochen bin ich nur 2x über 20 Km gelaufen. Somit kam es mir heute nur auf ein Ankommen mit einer halbwegs vernünftigen Zeit an. Gemeint war damit < 2:45:00 Std. Es war ein absolut traumhafter Morgen und das grandiose Wetter begleitete uns während dieses grandiosen Laufes. Das Teilnehmerfeld war mit etwa 80 Teilnehmern doch überschaubar. So zog sich das Feld auch schnell auseinander. Zunächst ging es rund 3 Km auf der Straße, bevor die erste, heftige Steigung begann. Hier konnte ich mich auch schnell von meinem vorletzten Platz verabschieden. Die rund 350 Höhenmeter forderten rasch ihre Opfer. Vor allem, da es am ersten Getränkestand keine Getränke gab. Es ging nun permanent auf und ab. Einmal mussten wir in eine Klamm hinab- und auf der anderen Seite wieder hinaufsteigen. Ich zog mir schon nach kurzer Zeit mein dünnes Untershirt aus, da es mir zu warm war. Bergab-Passagen nutze ich begrenzt um Tempo zu machen. Ich habe schlechte Erfahrungen damit gemacht. Daher hielt ich mich hier doch zurück. Der Untergrund hatte so ziemlich alles zu bieten: Waldwege, Lawinenabgänge, sumpfige Wiesen, Asphalt, Schotter... Die wirklich tolle Landschaft entschädigte einen für den Pein von unten. Wer sich hier überschätzte, war schnell am Ende Der Lauf ist unglaublich schwierig und einfache Passagen verführen einen immer wieder das Tempo zu verschärfen. Zudem musste man schon sehr auf den Weg achten, denn es ging gelegentlich querfeldein und kurzsichtige sind hier klar im Nachteil: Sie erkennen die Markierungen nur schlecht. Der Ausflug in die Natur endete an einem Steinbruch, von dem aus man wieder auf einen festen Untergrund zurückkehrte. Der Asphalt tat richtig weh. Ich lieferte mir Gefechte mit dem Sieger M60 und der Siegerin W45, wobei ich gegen ersteren deutlich verlor und letztere deutlich hinter mir lassen konnte. Am letzten, wirklich grausamen Anstieg unmittelbar vor dem Ziel holte ich sogar den Zweiten der HKL M ein, der jedoch nochmal Gas gab und mich frustriert den Berg hochkriechen ließ. Mit 2:35:05 im Ziel war ich mehr als zufrieden. Schließlich konnte man meinen Trainingszustand nicht wirklich als solchen bezeichnen. Ich habe erst vor 5 Wochen wieder mit Laufen begonnen...

5.11.2006 Adler-Langlauf Ultramarathon Bottrop 50 Km

siehe hier